Die Ablenkung

 

In diesem Zeitraum nahm ich 10 kg ab. Anfangs wog ich noch 63 Kg. Ich unterdrückte meine Änste und Sorgen und focuzierte meine blicke nur noch auf meinem Körper. Ich blickte in den Spiegel und sah FETT, es war überall auf meinem Körper verteilt und es widerte mich an!

Ich bemerkte anfangs nicht, dass ich so viel abgenommen habe, doch ich fühlte mich gut. Ich erklärte mich ständig, dass es der Stress sei und das viele arbeiten.Die Mitarbeiter auf arbeit sprachen mich an, weil ich so schlecht aussehe und so dürre geworden bin. Ich nahm deren Aussagen nicht ernst, weil ich es von früher schon gewohnt war, manche Tage nicht zu essen. Wenn ich wollen würde kann ich ja wieder anfangen zu essen. Das ist doch ganz einfach. Das diese Aussage nicht stimmt, dass werde ich später erst feststellen. Mittlerweile bemerkte ich auf der Waage das mein Gewicht sank. Ich muss anfangs sagen, das mir das gut gefiel. Ich ernährte mich von da an nur noch von frisch gepresten Säften und von frischem Obst.

Das war der Zeitpunkt, an dem ich bewusst hungerte, bis ich meinen ersehnten Traumkörper im Spiegel erblicken konnte. Mein damaliges Ziel lag bei etwa 50kg.

Die Zeit verging, doch die Kilos wollten einfach nicht 'runter, obwohl ich schon seit einigen Wochen fast nichts mehr aß. Ich fing an Sport zu betreiben und das exzessiv. Oft stand ich fast vorm Zusammenbruch, doch mein Körper und mein Wille waren stärker. Ich redete mir ständig ins Gewissen, wenn ich essen will, dann könnte ich essen. Doch im Moment möchte ich nicht.

Innerhalb der nächsten Wochen nahm ich dann weitere 5 Kilos ab. Ich war stolz auf mich. Ich hatte mein Hungergefühl besiegt. Dennoch war ich unzufrieden. Ich hatte mein Wunschgewicht erreicht, trotzdem war ich so unzufrieden mit mir wie zuvor.

IMMER NOCH FETT – mein Bauch zu schwabbelig, meine Oberschenkel zu dick. Ich musste weiter abnehmen.

Meine eigentliche Probleme versuchte ich mit dem Hungern zu unterdrücken. Ich wollte meine Gefühle nicht spüren. Es bedeutete schmerz und Schmerz bedeutete man ist verletzlich gegenüber Mitmenschen. Das konnte ich nicht zulassen.

Auf Arbeit nervten mich die ständigen Fragereien was mit mir los sei. Woher soll ich das wissen. Ich weiß selbst nicht was mit mir los ist. Ich wusste nur das es mir extrem scheiße geht, doch was die Ursache dafür ist, wusste ich nicht. Anfangs nahm ich die Fragen meiner Kollegen nicht ernst, doch später kam ich des öfterens ins qrübeln. Immer häufiger bekamm ich die Frage gestellt, was ich denn gegessen habe und wie viel. Ich bemerkte zunebend das sie mit ihrer Frage immer mehr im recht waren, weil ich zu diesem Zeitpunkt kaum noch was gegessen habe. Doch so wirklich ernst nahm ich es immer noch nicht. Früher als ich ungefähr 15 Jahre alt war, da gab es auch mal so eine Phase in meinem Leben an dem ich auch Wochen lang nichts gegessen habe und irgendwann fing ich wieder an normal zu essen. Ich tat das mit einem Augenzwinkern bei Seite. Das geht schon vorüber. Ich merkte da noch nicht, wie tief ich eigentlich schon drin steckte.